Ist ein Nachtlicht schädlich für mein Baby?
Viele frischgebackene Eltern stellen sich die Frage:
Ist ein Nachtlicht für mein Baby sinnvoll – oder sogar schädlich?
In Elternforen und auf Social Media liest man widersprüchliche Meinungen. Von „schädlich für die Augen“ bis hin zu „unverzichtbar für ruhige Nächte“ ist alles dabei. Doch was sagt die Wissenschaft? Und worauf solltest Du bei der Wahl eines Nachtlichts wirklich achten?
In diesem Beitrag bekommst Du klare Antworten, basierend auf aktuellen Studien (Stand 2025), sowie Tipps für die richtige Lichtfarbe, Helligkeit und Sicherheit.

- Woher stammt der Mythos das ein Nachtlicht gefährlich ist?
Der Ursprung des Mythos liegt in einer US-amerikanischen Studie aus dem Jahr 1999. Damals berichteten Forscher, dass Kinder, die nachts mit Licht schlafen, häufiger an Kurzsichtigkeit (Myopie) leiden. Besonders bei Kindern unter zwei Jahren sei das Risiko erhöht.
Doch wichtig: Diese Ergebnisse wurden bereits 2000 durch zwei groß angelegte Folge-Studien (u. a. University of Pennsylvania) klar widerlegt. Neuere Forschungsergebnisse belegen, dass genetische Faktoren eine viel größere Rolle bei Kurzsichtigkeit spielen als nächtliche Lichtquellen.
📌 Fazit: Ein Nachtlicht verursacht keine Augenschäden und steht nicht im Zusammenhang mit Sehproblemen bei Babys oder Kleinkindern.
✅ Ist ein Nachtlicht ungesund für dein Kind?
Ganz im Gegenteil: Ein Nachtlicht kann viele Vorteile haben – wenn es richtig eingesetzt wird.
💡 Vorteile eines Nachtlichts für Baby & Eltern:
👶 Beruhigende Atmosphäre: Ein sanftes Licht kann Deinem Baby Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.
🤱 Stillen & Wickeln: Du musst nachts kein grelles Licht anschalten – ideal für nächtliche Pflege.
🚼 Bessere Orientierung: Eltern können sich sicher durch das Zimmer bewegen, ohne das Kind aufzuwecken.
😴 Hilft beim Wiedereinschlafen: Eine stabile Lichtumgebung erleichtert das Zurückfinden in den Schlaf.
👧 Angst vor Dunkelheit mindern: Kleinkinder schlafen oft ruhiger mit etwas Licht im Raum.
Solange das Nachtlicht nicht zu hell ist und eine passende Lichtfarbe hat, stört es den Schlaf nicht – im Gegenteil, es kann ihn sogar fördern.
Ist ein blaues Nachtlicht schädlich?
Blaues Licht steht im Verdacht, die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin zu hemmen. Dieses Hormon ist verantwortlich dafür, dass wir müde werden und einschlafen können.
📌 Wichtig zu wissen:
Blaue Lichtanteile – vor allem in Displays, LED-Bildschirmen oder sehr hellen Leuchten – können den Schlafrhythmus stören. Besonders bei Erwachsenen ist dieser Zusammenhang gut erforscht.
Die meisten modernen Nachtlichter für Babys verwenden jedoch nur sehr schwache LEDs, deren Blaulichtanteil minimal ist.

🔴 Empfehlung: Warmes oder rotes Licht nutzen
Rotes Licht (< 600 nm) beeinflusst die Melatoninproduktion kaum bis gar nicht. Es gilt als besonders schlaffreundlich und wird sogar in der Chronobiologie zur Abendbeleuchtung empfohlen.
Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, wähle ein Nachtlicht mit:
Rotem oder warmweißem Licht
Dimmfunktion
Timer oder Bewegungssensor
Worauf sollte ich beim Kauf eines Nachtlichts achten?
ier ist eine kurze Checkliste, worauf Du beim Kauf eines Baby-Nachtlichts achten solltest:
Kriterium | Empfehlung |
---|---|
Lichtfarbe | Warmweiß, Gelb oder Rot (keine Blautöne) |
Helligkeit | Max. 5–10 Lux, besser dimmbar |
Sicherheit | CE-/GS-Zertifikat, BPA-frei, Überhitzungsschutz |
Energieversorgung | Strom oder Akku mit Timerfunktion |
Funktion | Einschaltautomatik bei Dunkelheit oder Bewegung |
FAQ: Häufige Fragen rund um Nachtlichter für Babys
Ist ein Nachtlicht für mein Baby gefährlich?
❌ Nein. Nachtlichter sind nicht gesundheitsschädlich, solange sie nicht zu hell sind. Studien zeigen keinen Zusammenhang zwischen Nachtlicht und Kurzsichtigkeit.
Sollte ich blaues Licht vermeiden?
✅ Ja – wenn möglich. Blaues Licht kann die Melatoninproduktion stören. Warmweiße oder rote Lichtquellen sind die bessere Wahl.
Was ist die beste Lichtfarbe fürs Baby?
🔴 Rotes Licht gilt als ideal – es beeinflusst den Schlafrhythmus nicht und vermittelt Geborgenheit.
Ab wann braucht mein Baby ein Nachtlicht?
Ein Nachtlicht ist ab dem Säuglingsalter sinnvoll, vor allem für Eltern beim Stillen oder Wickeln in der Nacht. Später hilft es Kleinkindern, sich sicher zu fühlen.
Fazit: Nachtlicht – ja, aber mit Köpfchen!
Ein Nachtlicht ist für Babys und Eltern kein Risiko, sondern oft eine praktische Hilfe im Alltag – vorausgesetzt, man achtet auf:
Die richtige Lichtfarbe (warm oder rot statt blau)
Eine geringe Helligkeit
Geprüfte Sicherheit und Qualität
🔔 Tipp zum Schluss: Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, wähle ein Nachtlicht mit roter LED, Dimmfunktion und Timer. So sorgst Du für eine entspannte Atmosphäre im Kinderzimmer – ganz ohne Risiken für Dein Baby.
📚 Wissenschaftliche Quellen & Studien (Auswahl)
Quinn et al., Myopia and ambient night-time lighting (Nature, 1999)
Zadnik et al., Myopia and ambient lighting revisited, 2000
Stiftung Kindergesundheit, Licht und Schlaf bei Kindern, 2022
WHO-Leitlinie zu Kinder-Schlafumgebung, 2023
Charité Berlin: Melatonin und Lichtexposition, 2021